"Eine zweite, dritte oder vierte Ehefrau zu sein, schmälert den Status einer Frau in keiner Weise. Auch wenn ich den Hintergrund der Frage kenne, war sie ein Versuch, den Status von Frauen zu erfahren, die bereits verheiratet waren. Wie könnte es den Status einer Frau herabsetzen, wenn es sich um etwas handelt, das ihr außerhalb ihrer Kontrolle passiert ist, wie der Tod ihres Mannes, oder eine Frau, die khulu' suchte, um ihren Dīn und ihre 'Aqidah zu schützen?
Eine geschiedene oder verwitwete Frau sollte nicht wie ein Gebrauchtwagen mit niedrigem Kilometerstand betrachtet werden.
Jemand, der den Islām studiert hat, jemand, der die Bücher der Sahābiyāt tarājib studiert hat, würde wissen, dass dies eine übliche Sache in der Vergangenheit ist. Sobald eine Frau - deshalb war die 'iddah gerade jetzt so wichtig - geschieden wurde, war das letzte, was sie betraf, der Zeitpunkt der 'iddah, weil es im Allgemeinen eine lange Zeitspanne gibt, bevor die Frau wieder heiratet. Damals war es üblich, dass sie kurz nach Abschluss ihrer 'iddah heiratete, weil ein anderer sie heiraten wollte. Wenn niemand sie heiraten will, bietet ihr Wali sie jemandem an, der sie heiraten wird.
Die Tatsache, dass eine Frau zwei- oder dreimal verheiratet war, um sie herabzusetzen oder zu versuchen, ihren Status zu senken, ist Unsinn.
Khadidscha, die erste Frau des Gesandten, war doch schon einmal verheiratet, oder? Sie war die erste und einzige Frau des Gesandten zu dieser Zeit und nicht seine zweite Frau. Alle anderen Ehefrauen des Propheten, außer natürlich 'Ã-ischa, waren vorher verheiratet. Das bedeutet also, (laut der Meinung dieser Leute) dass der Gesandte bei der Wahl seiner Frauen keine Weisheit besaß.
- Shaykh Ahmad Musa Jibril
____
⬇️⬇️⬇️
Muhammad ash-Shinqītī, der Autor des berühmten Tafsir Adwā al Bayan, sagte einmal in einer alten halaqah: "Wie viele Männer reisen weit weg um bereits verheiratete Frauen zu heiraten? Schließlich wird die Jungfrau nach einem Tag zu einer thayeb "ehemals verheiratete".
Abdullah ibn al Mubarak wurde in dem Buch "al Zuhd" gefragt, über das Urteil, solche Frauen zu heiraten, die niemand heiraten will, da sagte er: "Heiratet sie für den Lohn von Allāh".
Einige haben die Heirat mit einer bereits verheirateten Frau als eine große Tat betrachtet, wenn sie mit der reinen Absicht verbunden ist, gut zu ihnen zu sein. 'Atikah bint Zayd heiratete den Sohn von Abū Bakr. Abdullāh heiratete sie und verliebte sich unsterblich in sie. Sie lenkte ihn so sehr ab, dass Abū Bakr seinem Sohn befahl, sich von ihr scheiden zu lassen; als er dann sah, wie verletzt er war, ließ er sie zurückkehren. Als Abdullah ibn Abū Bakr getötet wurde, hinterließ er ihr ein Vermögen, damit sie nicht wieder heiraten würde.
Umar schickte sie, um um ihre Hand anzuhalten, da er wusste, dass Abdullah ihr Reichtum als Gegenleistung dafür hinterlassen hatte, dass sie nach seinem Tod nicht wieder heiraten würde. Als 'Umar getötet wurde, bat al Zubayr ibn 'Awwām um sie, und sie heiratete. Einige erwähnten, dass 'Alī um sie bat und sie sagte: "Ich will nicht, dass du getötet wirst", weil zuvor jeder Ehemann, den sie hatte, getötet wurde. Dann haben einige dokumentiert, dass Hassan ibn Alī sie heiratete und er war ihr letzter Ehemann. Wir kennen niemanden, der das Gefühl hatte, dass ihr Status durch all diese Heiraten herabgesetzt werden würde... und andere Referenzen erwähnen so viele, die viele Male verheiratet waren und niemand schaute deswegen auf sie herab.
Sieh sie dir an: Sie heiratete, sie ließ sich scheiden, dann heiratete sie wieder, und dann starb er, oder sie heiratete, nachdem er sich von ihr scheiden ließ, und so weiter. Es war nicht üblich, dass Frauen nach einer Scheidung oder Verwitwung ledig blieben. Sobald sie geschieden war oder ihr Mann getötet wurde oder starb, wurde sie sofort verheiratet."