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Neil Bin Radhan

01 Feb, 12:19


Der gesamte Artikel:
https://durus.de/index.php/component/jdownloads/download/2-durustexte/23-frueheste-erwaehnungen-des-propheten-mu-ammad-in-nichtislamischen-quellen?Itemid=938

Neil Bin Radhan

01 Feb, 11:57


Abschnitt 8 – Abschluss

3 Appell an Historiker und andere Interessierte: Erforschung früher Zeugnisse über den Islam und die Ṣaḥābah
Während meiner kurzen Recherche, die sich auf die Texte „Die von Guidi herausgegebene syrische Chronik: übersetzt und kommentiert“ und „Die Lehre des neu getauften Jakob“ konzentrierte, konnte ich wertvolle Einblicke in frühe nichtmuslimische Perspektiven auf den Islam und die Ṣaḥābah gewinnen. Diese Schriften stellen faszinierende historische Quellen dar, die die Begegnungen und Wahrnehmungen jener Zeit dokumentieren.

Doch diese Werke sind nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was existieren könnte. Es gibt unzählige Manuskripte, die teils in modernen Datenbanken zugänglich sind, teils jedoch noch in Archiven und Bibliotheken darauf warten, erschlossen zu werden. Diese bislang unentdeckten Dokumente könnten unschätzbare Informationen über Zeitgenossen des Propheten ﷺ und der Ṣaḥābah , sowie ihre Begegnungen mit anderen Kulturen und Glaubensgemeinschaften, enthalten.

Daher möchte ich alle Historiker, Forscher und anderen Interessierten ermutigen, weiter nach solchen Quellen zu suchen. Vielleicht gibt es Berichte, die den Propheten ﷺ oder die Ṣaḥābah direkt erwähnen – sei es in schriftlichen Zeugnissen, Chroniken oder mündlichen Überlieferungen. Jede neu entdeckte Quelle könnte unser Verständnis dieser prägenden Zeit erheblich bereichern.

Solltet ihr auf solche Schriften oder Hinweise stoßen, würde ich mich sehr freuen, wenn ihr diese mit mir teilen könntet. Vielen Dank für eure Unterstützung und euren Beitrag zur Erforschung und Erhaltung unserer muslimischen Geschichte!

Ende des Artikels.

Geschrieben von Neil Bin Radhan

Neil Bin Radhan

31 Jan, 18:31


Dies ist in diesem Überlieferungsstrang mursal, und die Überlieferung, dass sein Körper unversehrt war, ist umstritten. Aḷḷāh weiß es am besten.

Dann sagte Ibn ʼAbī d-Dunyā:

‚Uns berichtete ʼAbū Bilāl, uns berichtete Qāsim Ibn ʽAbd Aḷḷāh von ʽAnbasah Ibn Saʽīd – der ein Gelehrter war –, dass ʼAbū Mūsā bei Daniel einen Muṣḥaf (Schriftblätter), ein Gefäß mit Fett, Silbermünzen und seinen Ring fand. ʼAbū Mūsā schrieb dies an ʽUmar, und ʽUmar antwortete: »Den Muṣḥaf schicke zu uns, ebenso einen Teil des Fetts, damit die Muslime bei euch Heilung suchen. Teile die Münzen unter den Muslimen auf, und den Ring haben wir dir geschenkt.«

Es wird berichtet, dass ʼAbū Mūsā, als er Daniel fand und hörte, dass es sich um ihn handelte, ihn umarmte und küsste. Er schrieb an ʽUmar und erwähnte, dass er bei ihm einen Schatz von etwa zehntausend Dirham gefunden hatte, von dem Menschen etwas entlehnten. Wer es zurückgab, blieb gesund, und wer es nicht zurückgab, wurde krank.

ʽUmar befahl, Daniel mit Wasser und Sidr[30] zu waschen, einzukleiden, zu begraben und sein Grab zu verstecken, damit niemand davon erfahre. Der Schatz wurde in die Staatskasse gegeben, der Ring wurde nach Medina gesandt.

Es wird berichtet, dass ʼAbū Mūsā vier Gefangenen befahl, einen Fluss umzuleiten, ein Grab in der Mitte zu graben und ihn dort zu begraben. Dann ließ er die Gefangenen hinrichten, sodass niemand außer ʼAbū Mūsā das Grab kannte.‘

ʼAbū Bakr Ibn ʼAbī d-Dunyā sagte: ‚Uns berichtete ʼIbrāhīm Ibn ʽAbd Aḷḷāh, uns berichtete ʼAḥmad Ibn ʽAmr Ibn as-Sarḥ, uns berichtete Ibn Wahb von ʽAbd ar-Raḥmān Ibn ʼAbī z-Zinād, von seinem Vater: »Ich sah in der Hand von Ibn ʼAbī Burdah Ibn ʼAbī Mūsā al-ʼAšʽarīyy einen Ring mit einer Gravur, die zwei Löwen zeigte, zwischen denen ein Mann war, den sie leckten. ʼAbū Burdah sagte: ›Das ist der Ring dieses toten Mannes, den die Leute dieser Stadt für Daniel hielten. ʼAbū Mūsā nahm ihn am Tag seiner Beerdigung.‹

ʼAbū Mūsā fragte die Gelehrten der Stadt über die Gravur des Rings, und sie sagten: ›Der König, unter dessen Herrschaft Daniel lebte, wurde von Astrologen gewarnt, dass ein Junge geboren würde, der sein Reich bedrohe. Der König befahl, in jener Nacht alle Jungen zu töten. Doch Daniel wurde gefangen genommen und in eine Löwengrube geworfen. Die Löwen und ihre Löwin leckten ihn und schadeten ihm nicht.‹

ʼAbū Mūsā sagte, dass Daniel den Vorfall auf seinem Ring eingravieren ließ, damit er die Gnade Aḷḷāhs nicht vergesse.‹«‘

Dies ist ein ḥasan Überlieferungsweg.“

📚 Fußnote:
[30] Wird auf Deutsch als „Lotusbaum“ oder „Jujubenbaum“ übersetzt. Es handelt sich um einen Baum, der zur Gattung der Ziziphus gehört.

Fortsetzung folgt…

Neil Bin Radhan

31 Jan, 18:31


Abschnitt 7 – Fortsetzung…

2.4 Der „heilige Daniel“
Dasselbe Ereignis wird auch von islamischen Quellen überliefert. Daniel war wohl ein Prophet der Kinder Israels. Die folgenden Erzählungen stammen aus dem Buch „Qaṣaṣ al-ʼAnbiyāʼ“ (Prophetengeschichten) von Ibn Kaṯīr:

Ḫālid Ibn Dīnār (einer der späteren Tābiʽīn) berichtet:

„ʼAbū l-ʽĀliyah (einer der frühen Tābiʽīn, gest. ca. 90 n. H.) sagte: ‚Als wir Tustar eroberten, fanden wir im Schatzhaus von Hormizdān ein Bett, auf dem ein toter Mann lag, und an seinem Kopf befand sich ein Buch. Wir nahmen das Buch und brachten es zu ʽUmar Ibn al-Ḫaṭṭāb. Dieser rief Kaʽb zu sich, und Kaʽb übersetzte es ins Arabische. Ich bin der erste Mann unter den Arabern, der es las; ich las es so, wie ich den Qurʾān lese.‘

Ich fragte ʼAbū l-ʽĀliyah: ‚Was stand darin?‘ Er antwortete: ‚Eure Geschichten, eure Angelegenheiten, die Stile eurer Sprache und das, was in der Zukunft geschehen wird.‘

Ich fragte: ‚Was habt ihr mit dem Mann gemacht?‘ Er sagte: ‚Wir gruben tagsüber dreizehn verstreute Gräber, und in der Nacht begruben wir ihn und machten alle Gräber gleich, damit die Menschen ihn nicht ausgraben können.‘

Ich fragte: ‚Was erhofften sie sich von ihm?‘ Er antwortete: ‚Wenn der Himmel ihnen den Regen verwehrte, stellten sie sein Bett heraus, und es begann zu regnen.‘

Ich fragte: ‚Für wen hieltet ihr diesen Mann?‘ Er antwortete: ‚Für einen Mann, der Dāniyāl genannt wird.‘

Ich fragte: ‚Seit wie vielen Jahren war er gestorben, als ihr ihn fandet?‘ Er sagte: ‚Seit dreihundert Jahren.‘

Ich fragte: ‚War nichts an ihm verändert?‘ Er antwortete: ‚Außer ein paar Haaren an seinem Hinterkopf. Das Fleisch der Propheten wird von der Erde nicht zersetzt, noch wird es von Raubtieren gefressen.‘“

Ibn Kaṯīr sagte:

„Und dies ist ein authentischer Überlieferungsweg (ʼIsnād ṣaḥīḥ) von ʼAbū l-ʽĀliyah. Doch wenn das Datum seines Todes mit dreihundert Jahren überliefert ist, dann war er kein Prophet, sondern ein rechtschaffener Mann. Denn zwischen Jesus ﷺ, dem Sohn der Maria, und dem Gesandten Aḷḷāhs ﷺ gab es gemäß dem Wortlaut des authentischen Ḥadīṯ bei al-Buḫāriyy keinen Propheten. Der Zeitraum zwischen ihnen betrug vierhundert Jahre, und es wurde auch gesagt, dass es sechshundert oder sechshundertzwanzig Jahre waren.

Es könnte jedoch sein, dass sein Todesdatum achthundert Jahre zurückliegt, was nahe an die Zeit Daniels heranreichen würde – wenn es tatsächlich zutrifft, dass er Daniel war, wie vermutet wird. Dennoch könnte es auch ein anderer Mann gewesen sein, entweder einer der Propheten oder einer der Rechtschaffenen. Doch die Vermutungen neigen dazu, dass er Daniel war, da Daniel einst vom persischen König gefangen genommen wurde und bei ihm inhaftiert blieb, wie zuvor erwähnt.

Es wurde zudem mit einem authentischen Überlieferungsweg (ʼIsnād ṣaḥīḥ) von ʼAbū l-ʽĀliyah berichtet, dass die Länge seiner Nase eine Handspanne (Šibr) betrug. Und von ʼAnas Ibn Mālik mit einem guten Überlieferungsweg (ʼIsnād ǧayyid), dass die Länge seiner Nase eine Elle (Ḏirāʽ) betrug. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, dass er einer der frühen Propheten war, vor diesen genannten Zeiträumen. Aḷḷāh der Erhabene weiß es am besten.

ʼAbū Bakr Ibn ʼAbī d-Dunyā sagt in seinem Buch *ʼAḥkām al-Qubūr*:

‘Uns berichtete ʼAbū Bilāl Muḥammad Ibn al-Ḥāriṯ Ibn ʽAbd Aḷḷāh Ibn ʼAbī Burdah Ibn ʼAbī Mūsā al-ʼAšʽarī. Er sagte: »Uns berichtete ʼAbū Muḥammad al-Qāsim Ibn ʽAbd Aḷḷāh, von ʼAbū l-ʼAšʽaṯ al-ʼAḥmariyy:

›Der Gesandte Aḷḷāhs ﷺ sagte: “Daniel bat seinen Herrn, den Erhabenen, dass die ʼUmmah Muḥammads ihn begrabe. Als ʼAbū Mūsā al-ʼAšʽarīyy Tustar eroberte, fand er ihn in einem Sarg, und seine Venen und Arterien waren noch zu sehen.“ Der Gesandte Aḷḷāhs ﷺ sagte: “Wer Daniel findet, dem verkündet das Paradies.“

Derjenige, der ihn fand, war ein Mann namens Ḥurqūṣ. ʼAbū Mūsā schrieb dies an ʽUmar, der ihm zurückschrieb: “Begrabe ihn und sende Ḥurqūṣ zu mir, denn der Prophet ﷺ hat ihm das Paradies angekündigt.“‹«ʼ

Neil Bin Radhan

30 Jan, 11:23


Aber über Constantinopel[28] hat ihnen Gott noch keine Gewalt gegeben. Also ist sein der Sieg!

Darüber, was die Kuppel Abraham’s eigentlich sei,[29] haben wir nur folgendes gefunden: weil der selige Abraham reich an Vieh war und sich auch von dem Neide der Kanaaniter fern halten wollte, beschloss er, sich in entlegenen und ausgedehnten Wüstengegenden aufzuhalten, und da er in Zelten wohnte, so erbaute er sich zur Verehrung Gottes und zur Darbringung der Opfer jenen Ort, und von diesem früheren Bau hat auch der heutige seine Benennung empfangen, da die Erinnerung an die Stelle durch Überlieferung von Geschlecht zu Geschlecht bewahrt worden ist. Und für die Araber ist es nichts neues, dort anzubeten, sondern diese Sitte herrscht schon längst seit alten Tagen, indem sie dem Stammvater ihres Volks die gebührende Ehre darbringen. Auch Hazor, das die Schrift die Hauptstadt der Reiche nennt, gehört den Arabern, und Medīna ist so nach Midian dem vierten Sohn der Keturā geheißen; es wird auch Jathrib genannt. (Zu Arabien gehören ferner) Dūmāt gandal und das Land der Hagaräer, reich an Wasser, Dattelpalmen und festen Gebäuden. In dieser Weise ist auch das Land Ḥaṭṭā gut ausgestattet, das am Meer in der Nachbarschaft der Qaṭar-Inseln liegt; es ist ebenfalls mit mannigfachem Pflanzenwuchs reich versehen.

Ihm gleicht das Land Mazûn, auch am Meere liegend, das mehr als 100 Parasangen Raum einnimmt, und das Land Jamāma, mitten in der Wüste, und das Land Ṭāʾif und die Stadt Ḥīrā, von dem König Mundhir erbaut, so „der Held“ geheißen ward und der sechste in der Reihe der ismaelitischen Könige war.

Zu Ende sind die wenigen Notizen aus der Kirchengeschichte.“

📚 Fußnoten:
[19] Heute: Schuschtar, arab. Tustar. Liegt im heutigen Iran.
[20] Hormizdān war der Gouverneur von Chuzestan, einer strategisch wichtigen Provinz, die durch Städte wie Susa und Tustar (Šūštar) geprägt war. Hormizdān organisierte den Widerstand gegen die muslimischen Armeen, die unter den Kalifen ʽUmar Ibn al-Ḫaṭṭāb und ʽUṯmān Ibn ʽAffān Persien angriffen.
[21] Damit ist der Prophetengefährte ʽAbduḷḷāh Ibn Qays al-ʼAšʽariyy gemeint, gest. 672 n. Chr. (ca. 50 n. H.)
[22] Saʽd Ibn ʼAbī Waqqāṣ, ein Prophetengefährte, gest. 677 n. Chr. (55 n. H.)
[23] Susa, im heutigen Iran, in der Provinz Chuzestan.
[24] Im Original: „[…] dort, so das des heil. Daniel’s hiess […]“.
[25] Darius war der Name mehrerer Könige des persischen Achämenidenreichs, von denen der bekannteste Darius I. (Darius der Große) ist. Er regierte von 522 bis 486 v. Chr.
[26] Der Prophetengefährte Ḫālid Ibn al-Walīd, genannt Sayfuḷḷāh (das Schwert Aḷḷāhs), gest. 643 n. Chr. (ca. 21 n. H.)
[27] Im Orig. wird auf eine FN beim ersten Vorkommen (allerdings steht dort Arabh.) verwiesen. Sie lautet: „Das von Arabern bewohnte mesopotamische Wüstengebiet, namentlich soweit es zum römischen Reich gehört.“
[28] Istanbul.
[29] Damit ist die Kaʽbah gemeint.

Fortsetzung folgt…

Neil Bin Radhan

30 Jan, 11:23


Abschnitt 6 – Fortsetzung…

2.3 Der Text
„Diese Stadt Šōstrē[19] nimmt einen sehr großen Raum ein und ist durch mächtige Flüsse und Wasseradern, die sie von allen Seiten wie Stadtgräben umringen, sehr fest. Einer von diesen Gräben heißt Ardachšīragān, nach Ardachšīr der ihn angelegt hat, ein anderer, der durch die Stadt hindurchgeht, Šamīrām nach einer Königin; ein anderer Dārāǧagān nach Darius. Der größte von allen ist ein mächtiger Gießbach, der von den nördlichen Bergen herkommt. Wider den Meder Hormizdān[20] zog da ein arabischer Feldherr mit dem Beinamen ʼAbū Mūsā[21], der dort, wo der Tigris ins große Meer fließt, Baṣra als Ansiedlung der Araber erbaut hatte, eine Stadt zwischen dem Culturlande und der Wüste, so wie Saʽd Sohn des [Abū] Waqqāṣ[22] eine andre Ansiedlung für die Araber angelegt hatte, nämlich die Stadt ʽAqūlā, die wegen der Krümmung (kiffāthā) des Euphrats Kāfa genannt wurde.

Als nun aber ʼAbū Mūsā gegen Hormizdān heraufzog, stellte dieser eine List an, um die Araber so lange vom Kampf gegen ihn abzuhalten, bis er ein Heer zusammengebracht hätte. Er ließ dem ʼAbū Mūsā also sagen, er möge mit Menschenraub und Mord aufhören, er wolle ihm so viel Tribut senden, wie sie ihm auflegten. So blieben sie zwei Jahre lang. Dann brach aber Hormizdān im Vertrauen auf die Mauern den Friedensvertrag, tötete die Männer, welche die Gesandtschaften zwischen ihnen besorgt hatten, von denen einer Georg, Bischof von Ulai, war, und sperrte den Abrahām, Bischof von Porāth, ein. Er schickte viele Truppen gegen die Araber, aber diese vernichteten sie alle, eilten herbei, belagerten Šūš[23], nahmen es in wenig Tagen ein und töteten sämtliche angeschwemmte Leute darin. Sie besetzten das Haus dort, das „des heil. Daniel’s“ hieß,[24] bemächtigten sich des da eingeschlossenen Schatzes, der auf Befehl der Könige seit der Zeit des Darius und Cyrus bewahrt worden, und den silbernen Sarkophag, worin die einbalsamierte Leiche lag, die von vielen für die Daniel’s, von andern für die des Darius[25] erklärt wurde, zerbrachen und nahmen sie. Dann belagerten sie Šōstrē und mühten sich zwei Jahre lang ab, es einzunehmen. Da verabredete sich ein dort angesiedelter Mann aus Qaṭar mit einem, dessen Haus auf der Mauer stand, und sie machten einen geheimen Anschlag, gingen zu den Arabern hinaus und sagten ihnen: ‚Wenn ihr uns ein Drittel der Beute aus der Stadt gebt, so bringen wir euch hinein.‘ So schlossen sie einen Vertrag, führten dann Minengänge unter der Mauer durch und brachten die Araber hinein. Diese nahmen also Šōstrē, vergossen da Blut wie Wasser und töteten den Schriftausleger der Stadt und den Bischof von Hormizdārdašīr nebst den Studenten, Priestern und Diakonen; ihr Blut vergossen sie im Heiligtum selbst. Den Hormizdān nahmen sie lebend gefangen.

Darauf ging von den Arabern ein Mann Namens Chālid[26] aus, zog nach dem Westen und eroberte Länder und Städte bis nach ʽArab.[27] Als der römische Kaiser Heraklios das hörte, sandte er ein großes Heer gegen sie, dessen Führer Sakellarios hieß, aber die Araber schlugen sie, vernichteten mehr als 100.000 Römer und töteten ihre Führer. Auch den Bischof von Ḥīrā Īšō dādh, der dort bei ʽAbd Mašīḥ war und die Gesandtschaften zwischen Arabern und Römern besorgte, töteten sie.

So wurden die Araber Herren aller Länder von Syrien und Palästina. Sie wollten auch nach Ägypten eindringen, konnten es jedoch (zuerst noch) nicht, da die Grenze durch den Patriarchen von Alexandria mit einem Heer und großer Macht behütet wurde, er die Ein- und Ausgänge des Landes verschlossen und überall am Rand des Nils Mauern erbaut hatte. Wegen deren Höhe vermochten die Araber nur mit Mühe einzudringen und Ägypten, die Thebais und Africa einzunehmen. Von Kummer über die Niederlage der Römer überwältigt, ging Kaiser Heraklios nach seiner Hauptstadt, ward krank und starb. Er hat zusammen mit seinem Sohne 28 Jahre regiert.

Der Sieg der Kinder Ismael’s, welche diese beiden mächtigen Reiche überwunden und unterworfen haben, ist von Gott gekommen.

Neil Bin Radhan

29 Jan, 10:56


Abschnitt 5 – Fortsetzung…

2 Aus der Zeit des Kalifats von ʽUmar

2.1 „Chronik von Thomas“ bzw. „die von Guidi herausgegebene syrische Chronik“
Das im Folgenden beschriebene und kommentierte Ereignis aus der Frühzeit des Islam findet in der Chronik von Thomas Erwähnung. Die Chronik von Thomas ist ein Werk der syrischen Historiographie, das in der Forschung auch als „Die von Guidi herausgegebene syrische Chronik“ bekannt ist. Das Werk wurde von Ignazio Guidi herausgegeben und von Theodor Nöldeke ins Deutsche übersetzt und kommentiert. Letzterer schätzt, dass der Text zwischen 670-680 n. Chr. verfasst wurde. Das beschriebene Ereignis der Eroberung Schuschtars fand im Jahr 641 n. Chr. statt.

Die Chronik bietet wertvolle Einblicke in die Geschichte des Nahen Ostens, insbesondere in die Ereignisse der Spätantike und des frühen Mittelalters. Sie behandelt unter anderem die politischen, sozialen und religiösen Entwicklungen dieser Zeit und ist somit eine wichtige Quelle für Historiker und Forscher, die sich mit der Geschichte der Region beschäftigen.

Das Originalmanuskript dieser Chronik befindet sich in der Vatikanischen Bibliothek. Dank der Übersetzung und Kommentierung durch Nöldeke ist das Werk auch für ein breiteres Publikum zugänglich.[18]

2.2 Die Erwähnung Muḥammads ﷺ bzw. der Ṣaḥābah
Der folgende Ausschnitt beginnt auf S. 42 der PDF und spielt in der Zeit von ʽUmar Ibn al-Ḫaṭṭāb. Er ist in älterem Deutsch verfasst:

📚 Fußnote:
18] [Die von Guidi herausgegebene syrische Chronik (PDF)

Fortsetzung folgt…

Neil Bin Radhan

28 Jan, 10:42


Abschnitt 4 – Fortsetzung…

1.4 Bemerkungen
Jakob erzählt von seinem Bruder Abraham und dieser von Leuten, die den Propheten ﷺ trafen. Diese Zeitgenossen könnten theoretisch sowohl Muslime als auch Nichtmuslime gewesen sein, wobei es sich eher um letztere handelt, da Abraham sagte: „[Ich] hörte von denen, die ihn getroffen hatten, dass du in diesem sogenannten Propheten nichts Wahres findest, außer dass er menschliches Blut vergießt. Denn er sagt, dass er Schlüssel des Paradieses hat, was unglaubhaft ist.“

Auffallend ist, dass keine inhaltliche Auseinandersetzung mit der von jenem Propheten gepredigten Glaubenslehre stattfindet, die man mit dem Inhalt der Bibel vergleichen könnte. Es heißt lediglich, „er (der Prophet der Sarazenen bzw. Araber) verkündet das Kommen des Gesalbten und Christus“, was korrekt ist, denn Muslime glauben an die Rückkehr von Jesus ﷺ.[17]

Eine Auseinandersetzung findet mit der Art und Weise der Verbreitung der Glaubenslehre statt: Der „schriftkundige“ alte Mann – er war Jude – sagte: „Er ist ein Betrüger. Kommen Propheten mit Schwertern und Streitwagen?“ Nun stellt sich die Frage, ob seine Begründung ein gültiges Kriterium ist, denn wenn nicht, muss angezweifelt werden, wie „kundig“ der Mann nun tatsächlich war. Und es spricht vieles gegen seine Theorie, nämlich:

- Moses und die Kämpfe der Israeliten gegen die Amalekiter
Moses war nicht nur ein geistlicher Führer, sondern auch mitverantwortlich für den militärischen Erfolg der Israeliten. (Siehe 2. Mose/Exodus 17,8-13)

- Josua und die Eroberung von Jericho
Josua wird als militärischer Führer dargestellt, der auf Gottes Anweisung hin in kriegerische Auseinandersetzungen zog. (Josua 6)

- David und seine Feldzüge
David war nicht nur als gottesfürchtiger Mann angesehen, sondern er war auch ein militärischer Führer, der Israels Grenzen durch Kriege verteidigte und ausdehnte. (1. Samuel 17 und 2. Samuel 8,1)

Auch wenn er zunächst „nur Feldherr“ war, so kämpfte er unter dem König Saul und dem Propheten Samuel.

Auch Justus hinterfragt die Lehren nicht, sondern begnügt sich mit dem, was Jakob ihn lehrte und mit Träumen: „Ich bin mir dessen durch deine Lehren und durch die Offenbarung von Visionen sicher geworden.“

📚 Fußnote:
[17] Buḫāriyy, Muslim.

Fortsetzung folgt…

Neil Bin Radhan

27 Jan, 10:27


Justus antwortete und sagte: Im Namen des allmächtigen Gottes, der weiß, was in den Herzen verborgen ist, glaube ich aus ganzer Seele an Christus, den die Christen verehren, von heute an, an den, der in Bethlehem von der heiligen Maria geboren wurde. Ich bin mir dessen durch deine Lehren und durch die Offenbarung von Visionen, die mir erschienen, sicher geworden.“

📚 Fußnoten:
[7] Eparchen waren Verwaltungsbeamte oder Gouverneure in verschiedenen historischen Kontexten, insbesondere im Byzantinischen Reich und in der griechischen Antike.

[8] „Für euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, / wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen / und ihre Flügel bringen Heilung.“ (Maleachi 3,20, Einheitsübersetzung.)

[9] „An jenem Tag wird es der Spross aus der Wurzel Isais sein,“

Isai war der Vater von König David, aus dessen Linie nach biblischer Überlieferung der Messias hervorgehen soll.

[10] Justus ist eine Figur in der „Lehre des neu getauften Jakob“. Er scheint ein konvertierter Jude zu sein, der an Christus glaubt und in einem Dialog mit Jakob steht. Justus spielt eine zentrale Rolle im Text, da er über seine religiösen Überzeugungen spricht und auf die Ereignisse reagiert, die mit der Erscheinung eines „betrügerischen Propheten“ verbunden sind.

[11] Er ist die zentrale Figur und der Protagonist des Dialogs. Er ist ein Jude, der kürzlich zum Christentum konvertiert ist, was durch den Titel des Textes („neu getauft“) deutlich wird. Jakob ist die Hauptfigur, die im Dialog mit anderen, insbesondere mit Justus, über die Bedeutung des Christentums, die Rolle von Christus und die Beziehung zwischen Judentum und Christentum spricht.

[12] Sergius, der im Text als Kandidatus bezeichnet wird, war wahrscheinlich eine historische Figur, die als hochrangiger Beamter oder Militärkommandant im Dienst des Byzantinischen Reiches stand. Im Zusammenhang mit dem Text könnte er als Symbol für die Kämpfe zwischen den Byzantinern und den aufstrebenden arabischen Armeen unter den Sarazenen dienen.

Der Text berichtet, dass Sergius von den Sarazenen getötet wurde, was in den historischen Kontext der frühislamischen Eroberungen (7. Jahrhundert) passt. Diese Eroberungen brachten die arabischen Truppen in Konflikt mit den byzantinischen Streitkräften, wobei viele hochrangige byzantinische Beamte und Offiziere getötet wurden.

[13] „Sarazenen“ war ein Begriff, der im Mittelalter verwendet wurde, um arabische oder islamische Völker zu bezeichnen. In diesem Text stehen die Sarazenen in Verbindung mit der Erscheinung des neuen „Propheten“, der als Mohammed interpretiert werden kann. Der Begriff wurde oft von christlichen Autoren jener Zeit verwendet, um die muslimischen Eroberer zu benennen.

[14] Caesarea (auch bekannt als Caesarea Maritima) liegt an der Mittelmeerküste Palästinas, etwa 50 Kilometer nördlich von Tel Aviv und südlich von Haifa. Die Stadt wurde ursprünglich von Herodes dem Großen zwischen 22 und 10 v. Chr. erbaut und nach Kaiser Augustus (Caesar) benannt.

[15] Sykamina ist in diesem Text ein geografischer Ort, an dem Abraham und andere Figuren in Kontakt mit den Sarazenen kommen. Es handelt sich vermutlich um einen Ort in der Nähe von Caesarea Maritima (in Palästina), der in der Antike und Spätantike bekannt war. Es könnte ein Handels- oder Durchgangsort gewesen sein.

[16] Hermolaos (auch Hermolaus oder Hermolaus von Nikomedia) war ein christlicher Heiliger und Märtyrer, der während der Christenverfolgung unter Diokletian um das Jahr 305 n. Chr. getötet wurde. In diesem Text wird Hermolaos symbolisch erwähnt, möglicherweise als Vergleich zu einem falschen Propheten oder als Beispiel für die Abkehr von Gott zugunsten eines neuen Glaubenssystems. Sein Name steht für einen Konflikt zwischen alten christlichen Lehren und neuen religiösen Bewegungen.

Fortsetzung folgt…

Neil Bin Radhan

27 Jan, 10:27


Abschnitt 3 – Fortsetzung…

1.2 Deutsche Übersetzung des Textanfangs
[71] Lehre Jakobs, des Neugetauften – getauft unter Heraklios, dem frommsten Kaiser, und Georg, dem Eparchen[7] der Stadt Karthago, gegen seinen eigenen Willen – an die Getauften unter den Juden, die einen guten Grund hatten, Christus kennenzulernen. Nämlich, dass es nach Christi Kommen nicht mehr notwendig sei, den Sabbat zu beachten. Und dass derjenige, der kam, wahrhaftig Christus ist, und kein anderer.

BUCH I

(Was in) [1.1-4] (enthalten ist) überlebt nur in nicht-griechischen Zeugnissen. Es beschreibt den Befehl von Heraklios, ausgeführt durch den Eparchen Georg oder Sergius in Karthago, und die Zwangstaufen. Jakob kommt, gibt vor, Christ zu sein, um der Taufe zu entgehen, vergisst sich aber selbst und ruft „Adonai“ an. Ein misstrauischer Einheimischer hört dies mit an, sieht später Jakobs Beschneidung in den Bädern und zeigt ihn an. Jakob verbringt 100 Tage im Gefängnis und wird zwangsgetauft. Danach, durch eine göttliche Vision geleitet, studiert er die Schrift und erkennt, dass das Christentum wahr ist. Er trifft die entmutigten getauften Juden und erklärt sich bereit, sie zu lehren; sie treffen sich an einem Samstag in einem verborgenen Haus.

I.5. Das heilige Gesetz und die Propheten verkündeten das Kommen Christi als „eine Sonne der Gerechtigkeit“ (Mal 4,2).[8] Dasselbe Gesetz und die Propheten kündigten sein Kommen im Voraus an als „aus der Wurzel Isais“ (Jes 11,10)[9] kommend und „seine Lenden in Gerechtigkeit gürtend“ und „seine Seite mit Wahrheit bindend“ (Jes 11,5), und sie erklärten, dass durch ihn die gesamte menschliche Natur gerettet würde, wahrhaftig inspiriert durch den Heiligen Geist; und sie machten die Geburt des Gesalbten und die Menschwerdung deutlich und dass durch ihn Wunder vollbracht werden würden […]

1.3 Die Erwähnung Muḥammads ﷺ
Auf Seite 198 heißt es weiter:

16. JUSTUS[10] antwortete und sagte:

„Du sprichst wahrhaftig die Wahrheit, und so ist das Heil groß, an Christus zu glauben. Ich gestehe dir, Herr Jakob[11], die ganze Wahrheit. Denn Abraham, mein Bruder, hat mir geschrieben, dass ein betrügerischer Prophet erschienen ist:

‚Zu der Zeit, als (Sergius) der Kandidatus[12] von den Sarazenen[13] geschlachtet wurde, war ich in Caesarea‘[14] – sagt Abraham – ‚und ich fuhr mit dem Boot nach Sykamina[15]. Und sie sagten: Der Kandidatus wurde geschlachtet. Und wir Juden freuten uns sehr. Und sie sagten, dass ein Prophet erschienen sei, mit den Sarazenen kommend, und er verkündet das Kommen des Gesalbten, des Christus. Und als ich nach Sykamina hinausging, erzählte ich es einem sehr schriftkundigen alten Mann und sagte zu ihm: ‚Was sagst du mir über diesen Propheten, der mit den Sarazenen erscheint?‘ Und mit einem tiefen Seufzer sagte er: ‚Er ist ein Betrüger. Kommen Propheten mit Schwertern und Streitwagen? Wahrlich, das sind Werke der Unordnung, die heute in Gang gesetzt werden, und ich fürchte, dass der Christus, der früher kam, den die Christen verehren, derjenige war, der von Gott gesandt wurde, und dass wir stattdessen Hermolaos[16] akzeptieren werden. Denn Jesaja sagte, dass wir Juden ein irrendes und verhärtetes Herz haben, bis das ganze Land zur Wüste wird. Aber geh, Herr Abraham, und erfahre mehr über diesen Propheten, der erscheint.‘ Und ich, Abraham, gründlich forschend, hörte von denen, die ihn getroffen hatten, dass du in diesem sogenannten Propheten nichts Wahres findest, außer dass er menschliches Blut vergießt. Denn er sagt, dass er Schlüssel des Paradieses hat, was unglaubhaft ist.“

Diese Dinge schrieb mein Bruder Abraham aus dem Osten. Und ich, Justus, glaube an Christus, der von der heiligen Maria geboren wurde, dass er derjenige ist, der von Gott auf die Erde gesandt wurde, der Retter und König von Israel.

Und Jakob sagte: Passen Sie auf, Herr Justus, dass Ihr Mund nichts anderes sagt und Ihr Herz nichts anderes gegen Christus hegt.

Neil Bin Radhan

25 Jan, 14:15


[4] Der Dialog zwischen Timotheus und Aquila ist ein christlicher theologischer Text aus dem 5. Jahrhundert, der zur Gattung der antijüdischen Dialoge gehört.

[5] Unkontextualisierte Beweistexte sind Textstellen, oft aus religiösen oder philosophischen Schriften, die in einem neuen Kontext zitiert oder verwendet werden, ohne ihre ursprüngliche Bedeutung, ihren historischen Hintergrund oder ihren Zusammenhang zu erklären.

[6] Mit Zirkusparteien sind in diesem Text die „Blauen“ und „Grünen“ gemeint, zwei politisch-soziale Fraktionen, die im Oströmischen Reich, insbesondere in Konstantinopel, eine wichtige Rolle spielten.

Fortsetzung folgt…

Neil Bin Radhan

25 Jan, 14:15


Abschnitt 2 – Fortsetzung…

1 Aus Lebenszeit von ʼAbū Bakr
Folgende Quelle enthält die meines Wissens früheste Erwähnung des Propheten Muḥammad ﷺ.

1.1 Die Lehre des neu getauften Jakob (aus dem Jahr 634 n. Chr.)
Der folgende Text stammt aus dem Werk: „Teaching of Jacob Newly Baptized“, aus dem Griechischen ins Englische übersetzt von Andrew S. Jacobs, ins Deutsche übersetzt von mir.

📜 Deutsche Übersetzung eines großen Teils der Einführung:

„Lehre des neu getauften Jakob

Einführung
Die Lehre des neu getauften Jakob (Doctrina Jacobi Nuper Baptizati) ist ein griechischer Dialogtext, der im Karthago[1] des 7. Jahrhunderts spielt (genauer gesagt, die Handlung findet im Frühling und Sommer des Jahres 634 statt). Die Juden von Karthago, darunter ein glückloser reisender Händler namens Jakob, wurden auf Befehl von Kaiser Heraklios zwangsweise getauft. (Die Doctrina ist eine von nur zwei zeitgenössischen Quellen für diesen kaiserlichen Erlass; die andere ist ein Brief von Maximos dem Bekenner, der zu dieser Zeit ebenfalls in Karthago lebte und sich gegen die erzwungenen Taufen aussprach.) Von den zwangsgetauften Juden kommt einzig Jakob durch Studium und
„übernatürliche Eingebung“ wahrhaftig zum Glauben an Christus als der Messias und unterrichtet seine ehemaligen jüdischen Gefährten in einem geheimen Haus. Als ein weiterer ungetaufter Jude namens Justus dazukommt (im dritten Buch), überzeugt Jakob auch ihn davon, dass Juden berechtigt sind, die Taufe zu empfangen und das bevorstehende Ende der Welt zu erwarten.

Jüdisch-christliche Dialoge erlebten im 7. Jahrhundert einen Aufschwung, ebenso wie apokalyptische Texte.[2] Unter den christlichen Texten zum anti-jüdischen Dialog ist die Lehre Jakobs einzigartig, da sie den baldigen Zusammenbruch des Römischen Reiches als Vorbedingung für die glorreiche Wiederkehr Christi vorhersieht und erhofft. Dennoch scheint sie als Teil der christlichen Literaturgattung des antijüdischen Dialogs betrachtet worden zu sein, insofern als überlieferte Codices sie mit anderen späten Dialogen gruppieren: In einem bedeutenden Zeugnis, Paris Coislin 299,[3] wird die Lehre des Jakobus unmittelbar vom Dialog zwischen Timotheus und Aquila[4] aus dem fünften Jahrhundert gefolgt. Obwohl der Hauptteil der Lehre Jakobs aus langen, oft unkontextualisierten (manchmal scheinbar zufälligen) Beweistexten[5] besteht, bietet sie auch realistische Einblicke in die soziale Welt des römischen Reiches im siebten Jahrhundert: in die kaiserliche Politik; die öffentlichen Streitereien zwischen den Zirkusparteien („Blaue“ und „Grüne“);[6] die sozialen Konflikte zwischen Juden und Christen; die Verwüstungen durch die persischen Kriege der 610er- bis 620er-Jahre; und den Aufstieg des Islams, einschließlich einer Erwähnung eines „falschen Propheten“ im fünften Buch, bei dem es sich zweifellos um Muḥammad handelt (vielleicht der früheste nichtislamische Verweis auf Muḥammad).“

Ende der Übersetzung

Aus dieser Einführung geht hervor, dass sich das Berichtete am Ende des Kalifats von ʼAbū Bakr oder am Anfang des Kalifats von ʽUmar ereignet haben müsste. Zwischen Mekka und Karthago liegen ca. 3325 km Luftlinie, zu Fuß sind es ca. 4000 km.

📚 Fußnoten:
[1] Karthago war eine antike Stadt in Nordafrika, im heutigen Tunesien. Im 7. Jahrhundert, zur Zeit der Handlung der „Lehre des neu getauften Jakob“, war Karthago unter byzantinischer Kontrolle und eine bedeutende Metropole des Römischen Reiches in Nordafrika. Die Stadt war ein Zentrum von Handel, Kultur und Religion.

[2] Visionäre Offenbarungen: Oft berichten sie von Visionen oder Träumen, die eine göttliche Botschaft enthalten und dem Autor durch Engel oder andere himmlische Wesen vermittelt werden.

[3] Paris Coislin 299 ist eine mittelalterliche Handschrift, die sich in der Bibliothèque nationale de France (BnF) in Paris befindet. Der Name „Coislin“ bezieht sich auf eine berühmte Sammlung griechischer Manuskripte, die ursprünglich vom Herzog von Coislin, Pierre Séguier (1588–1672), zusammengetragen wurde.

Neil Bin Radhan

24 Jan, 17:10


Früheste Erwähnungen des Propheten Muḥammad ﷺ in nichtislamischer Literatur

Der Prophet des Islam, Muḥammad ﷺ, wurde im Jahr 53 v. H. geboren und verstarb im Jahr 11 n. H. Nach christlicher Zeitrechnung lebte er von ca. 571 bis 632. Auf ihn folgten die Kalifate von:
- 632-634 n. Chr. (11-13 n. H.): ʼAbū Bakr
- 634-644 n. Chr. (13-23 n. H.): ʽUmar Ibn al-Ḫaṭṭāb
- 644-656 n. Chr. (23-35 n. H.): ʽUṯmān Ibn ʽAffān
- 656-661 n. Chr. (35-40 n. H.): ʽAliyy Ibn ʼAbī Ṭālib

Es ist spannend zu entdecken, wie Nichtmuslime der frühen Phase des Islams und seiner Ausbreitung begegneten. Zwei der ältesten nichtislamischen Berichte aus unterschiedlichen Epochen sollen hier vorgestellt werden:
1️⃣ Ein Bericht aus der Zeit des Kalifen ʼAbū Bakr
2️⃣ Ein Bericht aus der Zeit des Kalifen ʽUmar

Interessanterweise nimmt der eine Bericht eine ablehnende Haltung gegenüber dem neuen Propheten ein, während der andere eher eine annehmende zeigt.

📌 Fortsetzung folgt...

Neil Bin Radhan

18 Jan, 14:13


📜 Entdeckungen in der islamischen Geschichtsschreibung

Ein bemerkenswertes Beispiel für den Zugang zu islamischen Quellen: Teile von Imām aṭ-Ṭabariyy’s berühmtem Werk Tārīḫ ar-Rusul wa-l-Mulūk (Die Geschichte der Gesandten und Könige) wurden ins Deutsche übersetzt. Der Abschnitt über die Perser trägt den Titel „Geschichte der Perser und Araber zur Zeit der Sasaniden“ und ist hier zugänglich:
👉 Geschichte der Perser und Araber

Diese Übersetzung zeigt, wie viele wertvolle Werke bereits zugänglich sind – sei es durch Übersetzungen, digitalisierte Manuskripte oder Hinweise auf deren Standorte. Doch es bleibt viel zu entdecken: Zahlreiche Manuskripte warten darauf, erforscht und erschlossen zu werden, sei es in Online-Datenbanken oder Bibliotheken. Projekte und Kataloge helfen dabei, diese Schätze zu finden und zu nutzen:
👉 WorldCat

💡 Aufruf zur Forschung
Die Suche nach islamischen Quellen eröffnet nicht nur neue Erkenntnisse, sondern auch die Möglichkeit, unser gemeinsames Wissen zu erweitern und das reiche Erbe der islamischen Wissenschaften zu bewahren. Vielleicht führt deine Suche zu einer unerwarteten Entdeckung!

Neil Bin Radhan

11 Jan, 20:25


Wir suchen nach der geeignetsten Plattform, um alle Audio-Vorträge hochzuladen und in übersichtliche Kategorien aufzuverteilen. Die Plattform soll für die Hörer möglichst kostenlos sein.
Welche Ideen und Vorschläge habt ihr?

Neil Bin Radhan

07 Jan, 07:19


Neu: 1. Büchersammlung für Studenten (Auflage 2)

Für 69,99 statt 104,97€

Es handelt sich um 8 verschiedene Bücher, die für Studenten auf ihrem Weg zum Wissen nützlich sind:

Band 1: Das Benehmen eines Schülers von Scheich Bakr ʾAbū Zayd
Band 2: ʿAqīdah-Ṭaḥāwiyyah von ʾAbū Ġaʿfar aṭ-Ṭaḥāwiyy
Band 3: Das letzte Zehntel des Qurʾān von einer Gruppe von Gelehrten
Band 4: Die 40 Nawawiyy-Ḥadīṯe von ʾImām an-Nawawiyy
Band 5: Fiqh vereinfacht – Zusammmengetragen aus den Unterrichten von Muḥammad Ibn Muḥammad al-Muḫtār aš-Šanqīṭiyy
Band 6: Einführung in die Grundlagen des Fiqh von Scheich al-ʿUṯaymīn
Band 7: Ständiger Ausschuss für wissenschaftliche Forschungen & religiöse Rechtsgutachten von einer Gruppe von Gelehrten
Band 8: Takfīr – Die Problematik, Širk bei Unwissenheit zu entschuldigen

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Neil Bin Radhan

24 Dec, 16:06


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Bitte über diesen Link anmelden für das Seminar.

Neil Bin Radhan

18 Dec, 13:17


Bald: Riyadussalihin mit Erläuterung Band 2/8

Die wohl berühmteste Hadith-Sammlung überhaupt! Kaum eine Moschee oder Zuhause, in der/dem dieses Werk nicht gelesen wird.
Umso wichtiger war es, den Lesern eine dazu fundierte Erläuterung zur Verfügung zu stellen.

Das vorliegende Werk ist eine Zusammenführung des Buches Riyāḍuṣ-Ṣāliḥīn von ʼImām an-Nawawiyy mit der von Scheich Ibn ʽUṯaymīn dazu verfassten Erläuterung.

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Neil Bin Radhan

29 Nov, 12:52


241129 schwaches Herz

Neil Bin Radhan

22 Nov, 21:45


241122 Vergänglichkeit

Neil Bin Radhan

20 Nov, 19:14


240811 nichts hinausschieben

Neil Bin Radhan

20 Nov, 19:08


241025 Winterbeginn

Neil Bin Radhan

20 Nov, 19:04


241011

Neil Bin Radhan

17 Nov, 10:14


https://forms.gle/1XWrjwtqkAaJ1KP57

Neil Bin Radhan

14 Nov, 18:55


042Schura_01_07_241006

Neil Bin Radhan

14 Nov, 18:54


043Zuchruf_81_88_Ende_241006

Neil Bin Radhan

14 Nov, 18:53


043Zuchruf_66_80_241005

Neil Bin Radhan

14 Nov, 18:50


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Neil Bin Radhan

14 Nov, 18:49


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Neil Bin Radhan

14 Nov, 18:47


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Neil Bin Radhan

14 Nov, 18:43


043Zuchruf_33_39_241005

Neil Bin Radhan

14 Nov, 18:35


043Zuchruf_26_32_241005

Neil Bin Radhan

14 Nov, 18:14


240913 Neues Schuljahr

Neil Bin Radhan

14 Nov, 18:11


240830 Nachtgebet