Am Ende dieses Jahres werde ich 50 Jahre alt. Ein halbes Jahrhundert. 50 Jahre Leben, Lieben, Sehnen, Wünschen, Hoffen, Träumen, Weinen, Lachen, Sterben, Wiedergeburt, Entfaltung, Heilung, Erfahrung, Veränderung.
Es ist nicht immer so einfach, sich selbst beim Altern zuzusehen. Der Blick in den Spiegel offenbart, wie die Farbe im Haar verblasst und das Gesicht mehr Falten bekommt. Vom Körper spreche ich erst gar nicht. 😊
Es gibt Tage, an denen diese Veränderungen mich fordern, an denen ich mich manchmal von Neuem an den Blick in mein Gesicht gewöhnen muss. Ich betrachte mich seit einigen Monaten sehr intensiv. Schaue mir dabei tief in die Augen und lass meinen Blick über all das gelebte Leben gleiten, welches bisher mein Gesicht zeichnete.
Oft bin ich mit allem einverstanden. Bin berührt und fühl mich von mir selbst gesehen...An anderen Tagen so ganz überhaupt nicht.
Ich färbe seid etwas mehr als 2 Jahren nicht mehr meine Haare. Vor zwei Wochen wäre ich fast rückfällig geworden. Ich habe immer eine Packung Haarfärbemittel hier daheim. Ich brauch diese nur in die Hand nehmen und der Körper und die Weise in mir flehen mich an : BITTE TU ES NICHT! 😂🙈 Neeee, sag ich dann, den Chemiescheiß will ich ja auch gar nicht mehr! Ich will doch nur meine schönen braunen Haare wieder haben! *hmpf*
Es ist einer der vielen Prozesse mitten im Prozess. Mitten im größten Wandel dieser Zeit erlebe ich meinen größten äußerlichen wie innerlichen Wandel. Viele von Euch sicherlich auch! 🩷
Doch es gibt ein Teil von mir, der nicht von der Zeit berührt wird. Der Teil, der wacher ist als je zuvor. Die Energie, die lange Zeit irgendwo versunken war und nur als Hintergrundrauschen wahrnehmbar war, scheint im Spätsommer zurückgekehrt zu sein, als ob sie endlich den Raum bekommen hat, den sie braucht.
Es ist, als ob der Geist und die Seele in einem neuen Rhythmus zu atmen beginnen – tiefer, klarer, intensiver. Der Körper wird weicher und gelassener und mein Wesen wird klarer, wacher, präsenter, spürbarer, heller, weiter, kraftvoller. Da wird wer in mir wach, den ich doll vermisst habe, ohne es zu wissen. Ich bin durch sämtliche Wandlungen und Selbsterkenntnisse und Selbsterfahrungen und Transformationen und Heilreisen und Krisen und Trennungen und Anfängen gegangen und all diese durchlebten und durchwanderten auch mich. In all diesen Phasen kam ich mir selbst näher und näher. Ich erkannte zunehmend wer ich bin und wer nicht. Doch jetzt spüre ich das wahre Ankommen in mir. Als wäre endlich genügend Raum da um sich auszudehnen. Ich komme heim...wieder und wieder.
Meine Energie fließt nicht mehr nur nach außen, sondern sammelt sich in mir, ruhiger und klarer als je zuvor.
Ich lerne mich selbst in dieser Veränderung zu umarmen, ohne Widerstand, sondern mit tiefem Respekt und Wertschätzung. Und nein, das ist nicht jeden Tag gleich leicht. Doch es ist auch nicht jeden Tag gleich schwer. Ich pendel mich ein und lasse mich hinein plumpsen...hinein in die magische Übergangszeit, in der meine tiefe innere Weisheit den gesamten Raum und das gesamte System meines Körpers durchdringt.
Die äußeren Zeichen meines Reiferwerdens sind nur der Ausdruck eines viel größeren Prozesses – eines inneren Wachstums, das im Stillen weitergeht. Und ich bin dankbar für jede dieser Veränderungen, die mich immer näher zu mir selbst bringen. Mit jeder Falte, mit jedem grauen Haar, mit jedem Zwicken und Zwacken, mit jedem Seufzer, mit jedem Blick in den Spiegel, mit jedem Blick in mein Herz hinein...
Aus dem Herzen...
Viola
Da möchte noch ein weiterer Text ergänzend aus mir heraus. Ich denke morgen werde ich ihn hier einstellen können... 💖
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