In der nordserbischen Stadt Novi Sad kam es heute zu weiteren großen Protestaktionen. Drei Brücken über die Donau wurden vollständig blockiert, manche von ihnen sollen 24 Stunden nicht befahrbar sein.
Vor drei Monaten stürzte in Novi Sad ein frisch saniertes Bahnhofsvordach ein und tötete 15 Menschen. Seitdem hat sich eine von den Universitäten ausgehende Protestbewegung formiert, welche diese Woche den Premierminister zum Rücktritt zwang. Die Bewegung fordert darüber hinaus auch den Rücktritt des Präsidenten sowie tiefgreifende Maßnahmen gegen Korruption. Die Regierung hatte der EU vorgeworfen, die Proteste zu inszenieren.
Die Bewegung war schnell über die Uni hinausgewachsen und verbreitert sich bis heute. So nahmen an den Brücken-Blockaden auch Motorradclubs aus Belgrad und Veteranen des Kosovokrieges teil. In den letzten Wochen wurden Demonstrationen von Landwirten mit Traktoren geschützt, da wiederholt Autos in die Menschenmengen gefahren waren.