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Ḥanbalī Madhhab

Ḥanbalī Madhhab
Nützliches rund um die Ḥanbalītische Rechtsschule.
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Die Ḥanbalī Madhhab: Ein Überblick über die Ḥanbalītische Rechtsschule

Die Ḥanbalī Madhhab, benannt nach ihrem Gründer Imam Ahmad ibn Hanbal (780–855 n. Chr.), ist eine der vier prominenten sunnitischen Rechtsschulen im Islam. Die anderen drei sind die Ḥanafī, Mālikī und Šāfiʿī Schulen. Der Ḥanbalī Madhhab zeichnet sich durch seine strikte Anhängerschaft an den Koran und die sunnah, die Traditionen des Propheten Muhammad, aus. Diese Schule hat ihren Ursprung im 9. Jahrhundert, als Ahmad ibn Hanbal eine reaktionäre Bewegung gegen die vorherrschenden theologischen Philosophien und Rechtssysteme ins Leben rief. Ein zentrales Merkmal der Ḥanbalī Madhhab ist ihr Widerstand gegen die Verwendung von Analogien (qiyas) und Meinungsäußerungen (ra’y) im Recht, was sie von anderen Rechtsschulen unterscheidet. Die Ḥanbalī Madhhab ist besonders in Ländern wie Saudi-Arabien, wo der Wahhabismus, eine reformierte Form des Ḥanbalismus, vorherrscht, und in weiteren Teilen der islamischen Welt, wo die Ḥanbaliten seit Jahrhunderten eine bedeutende Rolle spielen. Sie gilt als die traditionellste und konservativste unter den sunnitischen Schulen und betont einen direkten, unverfälschten Zugang zu den Quellen des Islams. Der Einfluss der Ḥanbalī Madhhab geht über die Jurisprudenz hinaus, sie hat auch die Kultur, die Bildung und die religiöse Praxis in vielen muslimischen Gemeinschaften geprägt.

Was sind die Hauptprinzipien der Ḥanbalī Madhhab?

Die Ḥanbalī Madhhab basiert auf dem Grundsatz, dass der Koran und die Sunnah die primären Quellen des islamischen Rechts sind. Imam Ahmad ibn Hanbal betonte die Notwendigkeit, sich an die authentischen Überlieferungen des Propheten Muhammad zu halten. Dies schließt die strikte Ablehnung von Meinungen und persönlichen Interpretationen ein, was die Ḥanbaliten dazu bringt, sich mehr auf die überlieferten Texte zu stützen, als auf rationale oder analoge Argumente.

Ein weiteres zentrales Prinzip der Ḥanbalī Madhhab ist die Bedeutung der Gemeinschaft (Ummah) und des Konsenses (ijma) unter den Gelehrten. Die Ḥanbaliten sind bekannt dafür, den Konsens ihrer Gelehrten zu respektieren, jedoch nur wenn dieser auf fundierten Beweisen aus den Hauptquellen des Islam beruht. Diese Prinzipien machen die Ḥanbalī Madhhab zu einer der strengsten Rechtsschulen im sunnitischen Islam.

Wer war Imam Ahmad ibn Hanbal und welche Rolle spielte er in der Entwicklung der Ḥanbalī Madhhab?

Imam Ahmad ibn Hanbal ist eine zentrale Figur in der islamischen Geschichte, bekannt für seine tiefe Verbundenheit mit der Religion und seinen Widerstand gegen die rationalistischen Strömungen seiner Zeit. Er widersetzte sich der Einführung philosophischer Überlegungen in die islamische Jurisprudenz und setzte sich vehement für die Reinheit der Quellen des Islam ein. Seine Lehrmethode und sein Verständnis des islamischen Rechts sind die Grundlage der Ḥanbalī Madhhab geworden.

Seine Lehren wurden nach seinem Tod in Form von Sammlungen seiner Rechtsurteile und Überlieferungen organisiert, insbesondere in seinem Werk 'Musnad Ahmad', das viele Hadithe enthält. Außerdem beeinflusste er Generationen von Gelehrten, die nach ihm kamen, und förderte die Verbreitung der Ḥanbalī Lehre sowohl in den arabischen Ländern als auch darüber hinaus.

Wie unterscheidet sich die Ḥanbalī Madhhab von anderen sunnitischen Rechtsschulen?

Der Hauptunterschied der Ḥanbalī Madhhab zu anderen sunnitischen Rechtsschulen liegt in ihrem methodologischen Ansatz. Während die Ḥanafī, Mālikī und Šāfiʿī Schulen eine gewissen Flexibilität in Bezug auf qiyas (Analogie) und ra’y (persönliche Meinung) bieten, lehnen die Ḥanbaliten diese Praktiken weitgehend ab und bestehen auf der ausschließlichen Orientierung an Koran und Sunnah. Diese rigorose Haltung macht die Ḥanbalī Madhhab zur traditionellsten der sunnitischen Schulen.

Ein weiterer wesentlicher Unterschied ist die rechtlichen Ansichten zur sozialen und politischen Ordnung. Die Ḥanbaliten neigen dazu, die Autorität des Staates und die religiösen Gelehrten hochzuhalten, was sich in ihrem engen Verhältnis zur politischen Macht, insbesondere im modernen Saudi-Arabien, widerspiegelt. Dieser Aspekt unterscheidet sich von den anderen Rechtsschulen, die möglicherweise eine differenziertere Haltung zur Beziehung zwischen Religion und Staat einnehmen.

Welche Bedeutung hat die Ḥanbalī Madhhab in der modernen islamischen Welt?

In der modernen islamischen Welt hat die Ḥanbalī Madhhab insbesondere durch die Verbreitung des Wahhabismus, einer reformistischen Bewegung, die die Lehren von Imam Ahmad ibn Hanbal betont, an Bedeutung gewonnen. Diese Bewegung hat nicht nur die religiöse Landschaft Saudi-Arabiens geprägt, sondern auch weltweit Einfluss auf viele muslimische Gemeinschaften genommen. Wahhabismus hat zu einem Rückgang innovativere Ansätze in der islamischen Praxis geführt und fördert eine zurückhaltende Interpretation des Islams.

Darüber hinaus wird die Ḥanbalī Madhhab in vielen muslimischen Ländern als Rückzugsort für traditionelles Wissen und die Verteidigung der islamischen Identität angesehen. In Zeiten von sozialen und politischen Umwälzungen bieten die Ḥanbaliten oft Unterstützung und Orientierung für Gläubige, die sich auf ihre klassischen Quellen des Glaubens zurückziehen möchten.

Welche Rolle spielen Ḥanbalitische Gelehrte in der islamischen Gesellschaft?

Ḥanbalitische Gelehrte spielen eine entscheidende Rolle in der islamischen Gesellschaft, vor allem durch ihre Funktion als Hüter des islamischen Wissens und der traditionellen Lehren. Sie sind oft in der Ausbildung neuer Gelehrter tätig und bieten religiöse Anleitungen für Gläubige. Ihre Lehren sind für viele eine Quelle des Vertrauens und der Stabilität in einer sich schnell verändernden Welt.

Darüber hinaus engagieren sich Ḥanbalitische Gelehrte häufig in sozialen und politischen Diskursen, insbesondere in Ländern wie Saudi-Arabien, wo sie direkten Einfluss auf die Gesetzgebung und das gesellschaftliche Leben ausüben. Ihre Positionen zu Fragen der Ethik, Moral und gesellschaftlicher Normen können weitreichende Auswirkungen auf die Gemeinschaften haben, in denen sie wirken.

Ḥanbalī Madhhab Telegram Channel

Willkommen bei Ḥanbalī Madhhab - dem Telegram-Kanal, der sich mit nützlichen Informationen rund um die Ḥanbalītische Rechtsschule beschäftigt. In unserem Kanal finden Sie alles, was Sie über diese spezifische madhhab wissen müssen, von den Grundlagen bis hin zu fortgeschrittenen Themen. Die Ḥanbalītische Rechtsschule ist eine der vier traditionellen Rechtsschulen des sunnitischen Islam und hat eine reiche Geschichte und Tradition. Unser Kanal bietet Einblicke in die Lehren, Praktiken und Prinzipien dieser Schule und hilft den Mitgliedern, ihr Wissen zu vertiefen und zu erweitern. Egal, ob Sie ein Student der islamischen Rechtswissenschaft sind, der sein Verständnis vertiefen möchte, oder einfach nur neugierig auf die Ḥanbalī Madhhab sind, unser Kanal bietet Ihnen eine Fülle von Informationen und Ressourcen. Treten Sie noch heute bei und tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Ḥanbalītischen Rechtsschule!

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https://ilmnafi.de/products/entnommene-lehren-aus-der-geschichte-yusufs

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Das neue Buch ist ab sofort erhältlich.

14 Feb, 11:46
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#Nikah

▪️Imām Aḥmad über die dringende Erwünschtheit des Heiratens von zwei Frauen in Zeiten der Fitnah

Ibn Mufliḥ sagte:

„As-Sāmirī und al-Maǧd sagten: ‚Man sollte nicht mehr als eine heiraten.‘

Und es wurde das Gegenteil gesagt, was auch die offensichtliche Aussage Aḥmads ist. Er sagte nämlich: ‚Er soll ein Darlehen aufnehmen und heiraten. Würde er doch nur zwei Frauen heiraten, damit er (Sünden) entkommt.‘ (Al-Mubdiʿ 7/402)

Ibn al-Qayyim führte diese Überlieferung in vollständiger Form an:

Man sagte zu Imām Aḥmad:
‚Was sagst du zur Heirat in dieser Zeit?‘

Er antwortete:
‚In einer Zeit wie dieser sollte ein Mann heiraten. Würde der Mann heute doch nur zwei Frauen heiraten, damit er (Sünden) entkommt! Keiner von euch kann sicher sein, dass er einen Blick wirft und dadurch seine (guten) Taten zunichtemacht.‘

Ich fragte ihn: ‚Wovon soll er sie ernähren?‘

Er erwiderte: ‚Liegt ihre Versorgung etwa bei dir? Ihre Versorgung liegt bei Allah!‘ (Badāʾiʿ al-Fawāʾid von Ibn al-Qayyim, 5/54)

Und al-Mardāwī sagte in Al-Inṣāf: „Es wurde gesagt: Das Empfohlene sind zwei Frauen (…), und dies ist das Offensichtliche von der Rede Aḥmads, möge Allāh Sich seiner erbarmen, denn er sagte: ‚Er soll ein Darlehen aufnehmen und heiraten. Würde er doch nur zwei Frauen heiraten, damit er (Sünden) entkommt.‘“

10 Feb, 10:12
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#Masalah
#Salāh

Raucher in der Moschee?

In Dalīl at-Tālib sagte Mar'ī al-Karmī:

„Es ist verpönt, dass jemand, der (rohe) Zwiebeln, Rettich oder Ähnliches (wie Knoblauch) gegessen hat, die Moschee besucht.“

Al-ʿAufī erklärt in seinem Kommentar Maslak ar-Rāghib (1/370):

„Dies gilt, solange der Geruch noch vorhanden ist, gemäß der entsprechenden Überlieferung. Ich sage: Und dies trifft ebenso auf den Konsum von Tabak zu.“

Marʿi al-Karmī schrieb zuvor in Tahqīq al-Burhān (S. 113):

„Dieser Grund – das Unbehagen, das durch den üblen Geruch von Knoblauch und Zwiebeln verursacht wird – trifft ebenso auf den Tabak zu, ja dessen Geruch ist sogar noch abscheulicher.“

Ahmad al-Manqūr an-Najdī zitiert in al-Fawākih al-Adīdah (2/79) die Aussage einiger Gelehrten:

„Alles, was übel riecht, ist verpönt, wie Zwiebeln. Dieser verfluchte Tabak ist sogar noch schlimmer. Daher ist es angemessener, den Konsumenten von Tabak vom Betreten der Moschee oder der Teilnahme am Gemeinschaftsgebet fernzuhalten.“

Ibn ʿUthaymīn erklärte in seinem Kommentar zu Riyād as-Sālihīn (3/163):

„Es ist bedauerlich, dass einige Menschen Tabak oder Wasserpfeife (Shisha) konsumieren und dann in die Moschee kommen, während der Geruch des Tabaks oder der Wasserpfeife noch in ihrem Mund oder an ihrer Kleidung haftet. Dieser Geruch ist abscheulich und jeder verabscheut ihn, so sehr, dass einige Menschen nicht neben solchen Personen beten können. Es ist diesen Menschen verboten (harām), die Moschee mit diesen üblen Gerüchen zu betreten.“

t.me/hanbalimadhhab

17 Dec, 12:02
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