Rumäniens Verfassungsgericht hat die erste Runde der Präsidentschaftswahl für ungültig erklärt. Grund dafür sollen jüngst bekannt gewordene Geheimdienstinformationen sein, wonach Russland eine Kampagne zur Unterstützung des russlandfreundlichen Kandidaten Călin Georgescu durchgeführt haben soll. Den Richtern zufolge sei Rumänien Ziel eines „aggressiven russischen hybriden Angriffs“ geworden, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Demnach habe Georgescu über die App TikTok von Moskau massive Unterstützung erhalten.
Der Veröffentlichung des rumänischen Inlandsgeheimdienstes zufolge hätten rund 25.000 TikTok-Konten gezielt Georgescu unterstützt. Diese Profile seien lange vor der Wahl angelegt, jedoch erst zum Wahlkampfendspurt aktiv geworden, zitiert die NZZ aus dem Geheimdienstbericht. Demnach flossen Krypto-Zahlungen in Höhe von circa 360.000 Euro an TikTok-Influencer. Diese sollen pro 20.000 Follower rund 80 Euro erhalten haben. Georgescu hatte sich Ende November gegen die übrigen Kandidaten mit 22,94 Prozent überraschend durchgesetzt. Dass TikTok ihm zum Sieg verhalf, leugnete keiner. Umfragen sahen ihn lediglich im einstelligen Bereich. Am 8. Dezember sollte es zu einer Stichwahl zwischen Georgescu und der liberalen Elena Lasconi kommen. Sie erhielt 19,18 Prozent der Stimmen.
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