Liebe Leser, liebe Abonnenten,
in eigener Sache:
Ihr habt es vielleicht bemerkt, es ist hier zuletzt etwas ruhiger geworden. Und das wird wohl noch ein paar Wochen lang so bleiben.
Ich hatte ja schon angekündigt, dass ich, nachdem ich es seit März 20 (wie sich nun mehr herausstellt: sträflich) vernachlässigt hatte, mich etwas mehr um mich kümmern möchte. Muss. Kaum einer mag es mir heute glauben, aber ich war Ende 2019 relativ durchtrainiert. Zur fehlenden Bewegung kam seitdem ungesundes Essen und mit Süßigkeiten hatte ich im Winter 20/21 auch wieder angefangen. Irgendwas “Gutes” musste ich mir ja (an-)tun…
Nun hat ja zu Beginn meines “Urlaubs” seit Anfang Oktober, eine üble Männergrippe fast alle meine guten Vorsätze erstmal in den Hintergrund treten lassen. Erst habe ich die Bronchitis unterschätzt und dann, ich wollte mich ja bewegen, habe ich sie verschleppt. Dabei habe ich auch wieder gemerkt, wie schlecht ich sowas im Vergleich zu früher wegstecke.
Ich bin übergewichtig, kaum noch stressresistent und auch sonst seit dem Vorfall vor zwei Jahren nicht wirklich belastbar, zumindest nicht ansatzweise wie vorher: das ist alles kein Zustand. Ich bin noch keine 50. Ja, ja, bald, aber jetzt noch nicht.
Und dieser neue Job hier, ich habe ihn mir nicht ausgesucht. Ausgesucht hatte ich mir, nachdem ich zu Beginn meiner journalistischen Tätigkeit nur geschrieben habe, den Job als Reportage-, Sport- und Eventfotograf, der, wenn er Lust hat, auch mal eine Reportage schreibt und wegen der netten Tagessätze ab und an für PR-/Werbeagenturen und andere Unternehmen arbeitet. Als “Starfotograf” hatte ich im Provinzstädtchen wegen mangelnder Konkurrenz in dieser Sparte ein ganz gutes Leben. Nur selten, mit Zeitdruck, und aufgrund exzentrischer Auftraggeber wurde es stressig.
Ich bin den einfacheren Weg gegangen. Und zwar nachdem ich sehr früh in meiner journalistischen Laufbahn zu spüren bekommen habe, dass einem auch handwerklich einwandfreie Recherchen und politische Themenseiten reichlich Ärger einbringen können.
Also habe ich mich auch jahrelang mit meinen sporadischen Texten weitgehend auf Sport- und Eventreportagen beschränkt und mich nur selten zu politischen Geschichten überreden lassen.
“Corona” allerdings hat alles verändert. Meine roten Linien waren sogleich überschritten und mir war auch schnell klar, dass es nicht “nur zwei Wochen” werden.
Ich habe kein Problem mit Autoritäten, solange ich nicht den Eindruck bekomme, das man mir schaden will oder Schaden billigend in Kauf nimmt. Zudem war ich vorbereitet, nicht auf “Pandemie”, aber auf große Krise, denn mir war klar: da kommt nach 2008 noch etwas.
Zum ersten Mal in meinem Leben rückte völlig in den Hintergrund, was ich für einen Job bezahlt bekommen werde. Zu Beginn war mein Plan, dass ich neben den Recherchen in Schweden weiter fotografiere um mich über Wasser zu halten. Dass die “alternativen Medien” wochenlange Recherchen im Ausland nicht entsprechend bezahlen werden (können), war mir bewusst. Es ist also ein ganz anderes Arbeiten, aus ganz anderen Motiven und ganz ohne Uhr. Es gab ja keine Termine mehr und im Ausland auch keine Freunde und keine Familie.
Warum erzähle ich euch das alles über meine Motivation und so weiter?
Auch wenn ich so frei bin, wie noch nie zuvor in meinem Berufsleben, war ich während Corona auch ein Getriebener. Und ich bin es teilweise noch. Dieser Job, schnelle Reaktionen auf die Deutung der LeiDmedien bezüglich des aktuellen Tagesgeschehens, der muss meines Erachtens getan werden. Bevor sich etwas in den Köpfen der Masse festsetzt, müssen Narrative und vermeintliche Wahrheiten hinterfragt werden. Alles, was sie gerne und lieber verschweigen muss auf den Tisch. Den verbliebenen Menschen mit dem Mut selbst zu denken müssen gute Argumente geliefert werden, die scheinbare Glaubwürdigkeit der selbsternannten Faktenchecker muss zerstört werden, indem man ihre Halbwahrheiten offenbart.
Aber es ist anstrengend, es ist, in diesen Zeiten, auch zermürbend und fühlt sich oft an wie ein Kampf gegen Windmühlen. 1/2