Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Frau Beate Bahner,
ich verfolge Ihre Seite auf Telegramm seit Corona und bin wirklich glücklich darüber, dass es so mutige Menschen gibt wie Sie.
Wir sind praktizierende Landwirte im Haupterwerb. Deshalb kann ich das mit dem Impfgeschehen, was zurzeit in der Landwirtschaft praktiziert wird, nur bestätigen, jedoch in Bezug auf die Blauzungenkrankheit.
In 2014/2015 grassierte die Blauzungenkrankheit unter Wiederkäuern in großen Teilen von Deutschland. Es wurde eine verpflichtende Impfung eingeführt, die jedoch bundeslandabhängig unterschiedlich ausgeführt wurde. Zum Beispiel in Rheinland-Pfalz mussten die Tiere im Mai alle ohne Ausnahme geimpft werden, in Nordrhein-Westfalen z.B. erst wieder, wenn die Tiere aufgestallt werden im November.
Als gelernte Arzthelferin und Mutter weiß ich, dass früher die Regel galt, niemals in ein Infektionsgeschehen hinein zu impfen. Diese Regel gilt seit 2015 nicht mehr. Deshalb mussten wir unsere Weidetiere alle wieder einfangen und durchimpfen, ca. 100 Stück Vieh. dabei setzten wir Leib und Leben von uns und Tierarzt in Gefahr.
Das Ergebnis der Impfungen, die wir drei Jahre durchführten war. das zum Teil verkrüppelte Kälber geboren wurden oder Abborte von Kühen hinzunehmen waren. Die Verkrüppelung von Kälbern, die wie eine Knochenerweichung aussahen, wuchsen sich irgendwann aus. Das meldete ich dem PEI und den Tierärzten, jedoch ohne das sich was tat.
Deshalb stellten wir die Impfungen ein und nahmen die Nachteile der Sperrzonenverordnungen in Kauf - man durfte die Tiere nur innerhalb der Sperrzone vermarkten mit Preisabschlägen.
Seit 2021 wurde Deutschland Blauzungenfrei erklärt. Über die Bauernzeitung erfuhren wir darüber nichts, der Bauernverband empfiehlt bis heute regelmäßig im Januar über die Bauernzeitung eine flächendeckende Impfung. Dass wir "Blauzungenfrei" sind, erfuhr ich über eine Nachfrage beim Kreisveterinär.
Folgendes geschah im März 2024:
In der Bauernzeitung wurde eine flächendeckende Impfung mit einem "autarken Impfstoff" gegen Blauzunge empfohlen. der Impfstoff war neu auf dem Markt, er wurde dann im April 2024 wieder zurück genommen, weil er Blauzunge verursacht. Viele Bauern in unserer Region waren der Empfehlung gefolgt und habe ihre Tiere impfen lassen, wir zum Glück nicht. Nun gibt es viele Rindvieh - und Schafbestände, mit großen Problemen mit der Blauzungenkrankheit, verbunden mit großen wirtschaftlichen Verlusten.
Im Mai wurden über die Bauernzeitung 3 nicht zugelassene Notfallimpfstoffe empfohlen mit Notfallzulassung. Diese Impfstoffe sollen wieder vom Markt genommen werden, wenn ein geprüfter Impfstoff zur Verfügung steht. Diese Impfstoffe sollen die Landwirte einsetzen, die nun Probleme mit der Blauzungenkrankheit haben. Durch den Einsatz verschlimmern sich angeblich die Symptome.
Die Problematik auf den Höfen wurde mir von einem Herrn B. vom Wällermarkt erzählt. Der Wällermarkt ist eine Internetplattform und Initiative von LEADER, um die Vermarktung von Erzeugern in der Region zu verbessern. Herr B. wirbt neue Kunden an und kommt auf dieser Basis umfängliche Kontakte in unserer Region. www.waellermarkt.de
Wir haben Mutterkühe und Schafe und kommen direkt mit den Auswirkungen dieser Politik in Berührung. Unsere ungeimpften Tiere sind gesund. Der Markt für Verkauf von Absetzer (6 bis 8 Monate alte Kälber, die in diesem Alter von den Müttern weggeholt werden und bis dahin gesäugt wurden) befindet sich im Moment im Höhenflug, weil es nicht genügend Tiere auf dem Markt gibt. Vielleicht ist das eine Auswirkung der Impfung gegen Blauzunge (meine Vermutung).
Ich denke, dass die Information über die Blauzungenimpfung viele Parallelen hat zur Coronaimpfung. Für mich ist das ein Frontalangriff auf die Landwirtschaft und der damit verursachte wirtschaftliche Schaden ist immens.
Mit freundlichen Grüßen
P.