Du musst ein guter Mensch sein, es reicht aus für den Himmel, nicht wahr?
Viele Menschen sehen auf Christen und sagen: „Sie behaupten, an Gott zu glauben, aber ihre Taten und Werke sprechen oft eine andere Sprache.“ Und sie haben nicht unrecht.
Christen sind nicht perfekt. Wir sind oft ungeduldig, egoistisch oder scheitern daran, so zu leben, wie Gott es will. Und das führt dazu, dass manche den Glauben nicht ernst nehmen: „Wenn die so sind, warum sollte ich glauben?“
Doch hier liegt ein großes Missverständnis. Christsein bedeutet nicht, dass wir von uns aus bessere Menschen sind. Es bedeutet, dass wir erkannt haben, dass wir von uns aus gar nichts tun können. Es geht nicht darum, wie gut ein Christ ist, sondern darum, was Jesus Christus getan hat.
Selbst der Herr Jesus hat klargemacht, dass es nicht um menschliche Güte geht. Als ein Mann zu ihm kam und ihn „guter Meister“ nannte, antwortete er: „Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur einer, Gott!“ (Markus 10,18). Jesus wollte nicht sagen, dass er nicht gut ist, er ist schließlich der Sohn Gottes. Vielmehr machte er deutlich: Unsere Maßstäbe von „gut“ reichen nicht aus. Nur Gott selbst ist vollkommen gut.
Stell dir vor, du gehst an einem Fluss entlang und siehst jemanden im Wasser treiben. Er ist reglos, das Gesicht unter der Oberfläche. Würdest du ihm zurufen: „Streng dich an, schwimm ans Ufer!“? Natürlich nicht, du weißt, dass er tot ist. Er braucht nicht Motivation oder Hilfe, sondern Leben. Und genau das ist unser geistlicher Zustand ohne Jesus. Die Bibel beschreibt uns nicht als „Menschen mit kleinen Fehlern“, sondern als geistlich tot.
Epheser 2,1 sagt: „Ihr wart tot in euren Übertretungen und Sünden.“ Tot das ist endgültig. Kein moralisches „Gutsein“ kann uns lebendig machen.
Doch genau dafür kam Jesus: nicht um böse Menschen gut zu machen, sondern um Tote lebendig zu machen. Schauen wir auf einen Mann, der das erlebte: den römischen Hauptmann bei der Kreuzigung Jesu.
Dieser Hauptmann war kein „böser Mensch“ im klassischen Sinn. Er tat seinen Dienst, gehorchte Befehlen und war sicher nach römischen Maßstäben ein guter Soldat. Aber auch er war geistlich tot. Er stand unter dem Kreuz und sah den, der gekommen war, um die Welt zu retten und erkannte es zunächst nicht. Doch dann geschah etwas.
Als Jesus am Kreuz starb, die Erde bebte und der Vorhang im Tempel zerriss, wurde der Hauptmann plötzlich von der Wahrheit überwältigt. „Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen!“ rief er aus (Matthäus 27,54). In diesem Moment wurde ihm klar: Jesus war nicht nur ein Mensch, sondern der Erlöser.
Der Hauptmann war nicht „böse“ aber wie jeder Mensch ohne Gott war er geistlich tot. Seine Erkenntnis kam nicht aus eigener Anstrengung oder Logik. Sie war ein Werk Gottes, der das tote Herz dieses Mannes lebendig machte.
Die Bibel beschreibt uns Menschen ohne Jesus nicht als „unvollkommen“ oder „etwas daneben“, sondern als geistlich tot. Kein moralisches „Gutsein“ kann uns aus diesem Zustand retten.
Doch Jesus ruft uns wie Lazarus, den er aus dem Grab rief (Johannes 11). Er bietet uns Vergebung, neues Leben und eine lebendige Beziehung zu Gott. Aber dieses neue Leben beginnt mit einem Schritt, den wir tun müssen: Umkehr.
Der Hauptmann am Kreuz erkannte seine Verlorenheit und bekannte: „Dieser war Gottes Sohn!“ Ebenso ruft die Bibel uns auf, unsere Sünde zu bekennen und uns von ihr abzuwenden (Apostelgeschichte 3,19: „Tut Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden getilgt werden“).
Buße bedeutet, zu erkennen, dass wir ohne Jesus verloren sind, geistlich tot. Doch Jesus bietet mehr als Vergebung. Er schenkt völlige Erneuerung. 2. Korinther 5,17 sagt: „Wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“
Rettung kommt nicht durch gutes Verhalten, nicht durch menschliche Anstrengung, sondern durch die Gnade Gottes. Und diese Gnade steht jedem offen, der bereit ist, zum Herrn Jesus zu kommen, Buße zu tun und das neue Leben zu empfangen, das nur er geben kann.
Amin.
Bruder Erik