Traditionen lösen sich auf, weil sie keiner mehr pflegt oder pflegen will. Weil einfach kein Interesse mehr daran besteht. Vollkommen gewaltlos verschwinden viele althergebrachte Dinge einfach so. (Irgendwann fragen sich die Leute selber: Wisst ihr noch, wie es früher war? Wie die Zeit vergeht.)
Genau so ist es auch mit der Idee des Staates und der Tradition, alle 4 Jahre buchstäblich seine Stimme abzugeben(!) und in der Wahlurne zu Grabe zu tragen.
Die Tradition, wählen zu gehen, ist im Grunde asozial und ein Verbrechen an die Menschheit. Das sollte man so an die Wähler kommunizieren. Ja, die Wähler sollten ein schlechtes Gewissen dabei haben, wenn sie wieder ein Kreuz setzen und nicht die Menschen, die sich bewusst(!) dagegen entscheiden.
Ich halte auch nix davon, den Staat gewaltsam abzuschaffen. Bei dem derzeitigen Bewusstsein vieler Menschen würde danach vermutlich etwas noch viel Schlimmeres entstehen. Da mache ich mir keine falschen Illusionen.
Der Weg in die Anarchie ist kein binärer Vorgang, sondern ein Prozess, der bei den einzelnen Menschen beginnt.
Also:
- Wer kein Weihnachten mehr feiern will, der hört einfach damit auf.
- Wer keine Ostereier mehr verstecken will, der hört einfach damit auf.
- Wer kein Fasching mehr feiern will, der hört einfach damit auf.
- Wer den Staat wirklich abschaffen will, der hört auf, dessen Traditionen und Rituale zu pflegen. Stück für Stück. Jeder ein kleines bisschen auf seine Weise.
Wir sind diejenigen, welche die Samen in die Köpfe der Menschen setzen, damit ein Bewusstseinswandel entstehen kann.
Mehr brauchen und sollten wir nicht versuchen. (Siehe z.B. das Seminar von Larken Rose "Candles in the dark".)
Es geht darum, dass die Menschen selber erkennen, dass es falsch ist, was sie tun. Und wir sollten ihnen dabei helfen. (Denn die Etatisten sind nicht unsere Feinde. Sie sind lediglich vom falschen Glaube infiziert.)