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Deutsche Dichter und Denker
Der Denker sagt das Sein,
der Dichter das Heilige!

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अंतिम अपडेट 01.03.2025 03:32

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Zersprengter Bismarckturm in Bromberg

Zersprengt ... Der harte Stein, den wir geschichtet,
in Form gebunden, über Wolken strebend,
Geist unsers Geistes, nicht toter Stoff, nein, lebend —
Schutt von Atomen jetzt, verneint, vernichtet,

zersprengt ... Und wie der Blick die Trümmer sichtet
und meine Ader schwillt, in Qual erbebend,
spricht zu mir, wie ein Ton aus Ewigem schwebend,
die Stimme dessen, der die Völker richtet.

Er spricht: An jenem Tag, da heimgefunden
du, deine Brüder, deine Schwestern alle,
heimwärts zu mir, wird euer Sinn gesunden

und wiederum sich wölben Turm und Halle.
Seid ihr mein Volk, dann wird nach tiefstem Falle
Zersprengtes neu in höhere Form gebunden!


-Franz Lüdtke, 05.08.1882 in Bromberg – 30.04.1945 in Oranienburg-
@DeutscheDD

Unser Vaterland

Kennt ihr das Land so wunderschön
in seiner Eichen grünem Kranz?
Das Land, wo auf den sanften Höh'n
die Traube reift im Sonnenglanz!
Das schöne Land ist uns bekannt,
es ist das deutsche Vaterland.

Kennt ihr das Land vom Truge frei,
wo noch das Wort des Mannes gilt?
das gute Land, wo Lieb' und Treu'
den Schmerz des Erdenlebens stillt?
Das gute Land ist uns bekannt,
es ist das deutsche Vaterland.

Kennt ihr das Land, wo Sittlichkeit
im Kreise froher Menschen wohnt?
das heil'ge Land, wo unentweiht
der Glaube an Vergeltung thront?
Das heil'ge Land ist uns bekannt,
es ist ja unser Vaterland.

Heil dir, du Land so hehr und groß
vor allen auf dem Erdenrund!
Wie schön gedeiht in deinem Schoß
der edlen Freiheit schöner Bund!
Drum wollen wir dir Liebe weihn
und deines Ruhmes würdig sein!


🪦 -Georg Philip Ludwig Leonhard Wächter, 25.11.1762 in Uelzen - 11.02.1837 in Hamburg-
@DeutscheDD

Der Verschwörer

Ich trage einen Aluhut.
Er passt zu mir, er steht mir gut.
Und das ist mein freier Wille,
statt einer rosaroten Brille.

Wer alles glaubt,
was man uns sagt,
wer immer nickt und niemals fragt,
wer gut gelaunt Nachrichten schaut,
dem hat man den Verstand geraubt.

Doch wer nach Hintergründen sucht,
der wird verspottet und verflucht.
Was er sagt,
will man nicht hören.
Es könnte die Gesellschaft stören.

Wer selber denkt
und widerspricht,
den mögen "die da oben" nicht...
Doch so mancher hat den Mut,
der trägt wie ich,
den Aluhut!


-Verfasser unbekannt-
@DeutscheDD

@DeutscheDD

Gefallen! 🌷

Gefallen!
Und doch stehst Du stolz
in den Köpfen immer da.
Eingraviert in Eichenholz,
was zur Lebzeit einst geschah.

Gefallen!
Heißt nicht, man hat verlorn.
Du bleibst uns treu im Geiste.
Es wächst empor, stets neues Korn!
Weiter geht Deine Reise.

Gefallen!
Pfad umhüllt im Licht.
Es kehrt Ruhe ein.
Götterhände grüßen Dich.
Grüß mir die Ahnen Dein!

Gefallen!
Nun Dich Walhall empfängt.
Dem Schwert und Schild zum Ruhme.
In Herrlichkeit wird Dir gedankt,
im Herzen und Heiligtume.


-Claudia Lehmann, im Nebelung 2022/Hornung 2023-
(Bild: Claudia Lehmann)
@DeutscheDD

Fahnenflucht

Ich kann dich nicht verstehen
Du Bauernsohn von altem Holz.
Du schrittest hinterm Pfluge her
So sicher und so stolz.

Du schäftest deine Sense
Beim ersten Morgenschein,
Wie führtest du so sichern Streich?
Dich holte keiner ein.

Ich kann Dich nicht verstehen,
Daß du zur Stadt den Schritt gewandt.
Hat dich ein letzter Blick ins Tal
Nicht an die Scholle gebannt?

Kommt durch den Rauch der Schlote
Nicht oft ein scheuer Gruß zu dir?
Von einer Wiese waldumringt
Von stillen Gärten Zier?

Singt nicht der Dengelhammer
Sein Lied in deiner Nächte Traum?
Und weckt dich nie der Staren Brut
Im alten Apfelbaum?

Die Frühlingswolken wandern
Der Märzwind trocknet Weg und Rain
schon geht der erste Pflug ins Feld
möcht es der deine sein!

-Alfred Huggenberger, 26.12.1867 in Bewangen bei Bertschikon - 14.02.1960 in Diessenhofen-
@DeutscheDD

Neue Götter

Krachend stürzen deine Sitze
Vor des Mönches frevlem Beil;
Rüste, Donar, deine Blitze,
Triff ihn mit dem Donnerkeil!
Wetter seh'n wir wohl sich ballen,
Aber ach, kein Strahl entloht;
Schiedet ihr aus Asgards Hallen,
Ahnen-Götter, seid ihr todt?

Schon habt ihr den Balder zu Grabe getragen,
Mit heißen, mit ewig erneuten Klagen;
Nun brach auf euch selber die Dämm'rung herein,
Das götterverschlingende, schwarze Verhängniß;
Und lodernd als Fackel zum Leichenbegängniß
Verzehrt sich in Flammen der heilige Hain.

Deutet uns der Christen Mahnung,
Was die Sage halb enthüllt?
Ward des Balderliedes Ahnung
In Mariä Sohn erfüllt?
Neues Reich wird er bereiten,
Der vom Tode rein erstand,
Und durch Zeit und Ewigkeiten
Waltet nun der Heliand?

Die Berge versinken, es steigen die Meere,
Die Fülle sie leert sich, es füllt sich die Leere,
Die Jahre, die Tage verwandeln die Welt;
Das heute Geborne muß morgen veralten;
Selbst Götter gehorchen den dunklen Gewalten,
Und gründen ihr Reich, und es steht und zerfällt.

Fahret hin, ihr hohlen Larven!
Nimmer tön' euch Festgesang,
Und wir schleudern unsre Harfen
Nach in euren Untergang;
Nimmer ziemt uns mehr des frommen,
Priesterlichen Kranzes Zier;
Denn ein andrer Gott ist kommen,
Der da besser ist denn ihr.

Doch hört es, ihr Enkel, wenn einst das Jahrtausend
Der Zukunft von Neuem aufgährend und brausend
Zerschmettert den heute gebauten Altar,
Zerschmettert die Tempel, die ragend sich thürmen,
Dann nahet euch wieder ein Gott in Stürmen,
Dann bringt ihm die Seele, die hoffende, dar.

Denn wie auch die Form sich wandelnd
Stets ein ander Antlitz weist,
Einer ist, der ewig handelnd
Mit sich fort das Weltall reißt.
Bild ist, wie er uns erscheine,
Ach, wer spricht sein Wesen aus;
Doch in unsres Busens Reine
Steht sein unvergänglich Haus.


-Arthur Heinrich Wilhelm Fitger, 04.10.1840 in Delmenhorst – 28.06.1909 in Horn bei Bremen-
@DeutscheDD

Man empfindet es oft als ungerecht,
daß Menschen, die Stroh im Kopf haben,
auch noch Geld wie Heu besitzen!


-Gerhard Uhlenbruck 17.06.1929 in Köln - 17.08.2023-
@DeutscheDD

Im Schützengraben

Wie fühlt`s sich an der wahre Hunger,
Wie Sehnsucht und gefühlter Kummer?
Hast keinen Freund durch Krieg begraben,
Denn Du saßest noch nie im Schützengraben.

Von der Kälte könntest du zitieren?
Noch musstest du doch niemals frieren.
Du kannst jammern und kannst auch klagen,
Denn Du ducktest dich nie im Schützengraben.

Weshalb bist du denn so frustriert?
Warst doch niemals traumatisiert.
Dort ein Berg – mit Toten aufgebahrt,
Ach, Du lagst noch nicht im Schützengrab?

In dem verdrehten Leben dieser Menschheit,
Man nach Macht und Krieg noch lauthals schreit.
Nun klage ich an, an all den Tagen,
Von Euch war keiner je im Schützengraben!


-Oliver S.-
@DeutscheDD

Ein edles Gemüt des Volkes ist ein sicheres, unauflösbares Band, das alle Glieder beglückend festhält.
Es lehrt in dem Schicksale dulden, in dem Kampfe für Recht und Freiheit allem entsagen, um das Gesamtwohl zu verfechten!


💐-Michael Lehmann, 05.02.1827 in Langenenslingen – 03.02.1903 in Hechingen-
@DeutscheDD