Und welche "Ethik" man sich damit eingekauft hat, kann man z.B. an diesem Blogbeitrag sehen, an dem sie mitgewirkt hat:
https://www.uni-erfurt.de/forschung/aktuelles/forschungsblog-wortmelder/impfen-ist-ein-sozialer-vertrag
"Ethisch" ist es also offenbar in den Augen von Cornelia Betsch, wenn man sich selbst für eine Impfung entscheidet und dann andere verurteilt, die es nicht tun - mit der Begründung: Wenn ich meinen Beitrag leiste, müssen es andere auch tun. Und deshalb hält sie es auch für richtig, dass Maskenverweigerer von den bösen Blicken der Maskenträger getroffen werden.
Diese gruselige (und in meinen Augen alles andere als "ethische") Psychodynamik haben wir alle in der Corona-Zeit erleben müssen:
- Menschen, die sich für die COVID-Injektion entschieden, um wieder in die Kneipe zu dürfen (also nicht einmal notwendig aus medizinischer Überzeugung), forderten plötzlich Freiheitseinschränkungen für jene, die sich dagegen entschieden. Und hier ging es nicht etwa um einen Beitrag, den es zur Infektionsbekämpfung zu leisten galt, sondern um puren Neid: Wenn ich für meine Freiheit bezahlen muss, darfst Du sie nicht kostenlos bekommen. Mit Ethik und Moral hatte das nichts zu tun.
- Ich habe in der Corona-Zeit selbst folgende Begebenheit erlebt: Ich fuhr mit einem Regionalzug, hatte wie immer mein Fahrrad dabei, sah aber, da es draußen und auch im Zug sehr warm war, nicht ein, eine Maske zu tragen. Ich wurde von Mitreisenden aufgefordert, eine Maske aufzusetzen. Als ich mich weigerte, entstand eine kontroverse Debatte. Das Hauptargument meines Kontrahenten war nicht die Angst, dass ich ihn anstecken könnte, sondern die Feststellung, dass das eine Regel sei, an die sich alle zu halten hätten. Am Ende des Gesprächs wünschte mir derjenige, der mich zum Maskentragen aufgefordert hatte, mir "einen angenehmen Abend, ein schönes Wochenende und einen nahen Tod". Auch hier war es letztlich Neid, weil ich in dieser Situation den Mut hatte, mich über eine Regel hinwegzusetzen, und er eben nicht.
Was Cornelia Betsch hier als "sozialen Vertrag" verkauft, ist in Wirklichkeit die Forderung nach einer bedingungslosen Unterwerfung der Minderheit unter die Mehrheit. Für den Deutschen Ethikrat ist Cornelia Betsch vor dem Hintergrund eines solchen Gedankengutes ungeeignet.