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Alle reden vom Loslassen, als wäre es ein Akt der Mutigkeit, eine Befreiung. "Loslassen", diese Worte klingen laut, wie ein Mantra. Doch in diesem Tumult von Ratschlägen, Reden, Glücksrezepten kommt langsam eine Frage auf: Wie wäre es, wenn wir einfach sein lassen?
Sein lassen ist anders. Es bedeutet, das Leben in all seiner Komplexität zu akzeptieren, mit seinen Lichtmomenten und seinen Schattenzonen. Es bedeutet, die Arme für das zu öffnen, was ist, ohne zu versuchen, es zu ändern, zu verbessern oder es zu lösen. Sein lassen bedeutet zu erkennen, dass manche Dinge nicht gelöst oder gelöscht werden können und dass sie ein fester Bestandteil von uns, unserer Geschichte sind.
Vielleicht liegt der wahre Mut nicht im Loslassen, sondern im sein zu lassen. Akzeptiere diesen Schmerz, der sich weigert, zu verblassen, diesen Zweifel, der bestehen bleibt, diesen Traum, der sich entfernen lässt. Nicht mehr gegen die Gezeiten des Lebens kämpfen, sondern mit ihnen schweben, selbst wenn die Wellen rau sind, selbst wenn das Meer turbulent ist.
Sein zu lassen bedeutet Frieden in Unvollkommenheit, Unvollendeten zu finden. Es bedeutet zuzugeben, dass nicht alles kontrolliert werden kann, dass nicht alles perfekt sein muss. Es bedeutet, sich selbst die Erlaubnis zu geben, nicht alles zu verstehen, nicht alles zu beherrschen. Und in dieser Verlassenheit, in dieser Akzeptanz steckt unendliche Sanftheit, Zärtlichkeit für sich selbst und für das Leben.
Dann könnten wir vielleicht einmal versuchen, es sein zu lassen. Zu begrüßen, was ist, ohne Urteil, ohne Widerstand. Jede Emotion, jeden Gedanken, jeden Augenblick existieren zu lassen, ohne sie zu zähmen oder abzuwehren. Denn wenn man sein lässt, öffnet man sich für eine größere Liebe, ein reicheres, wahreres Leben.
Was wäre,
wenn das echte Loslassen ist?
Nicht aufgeben,
sondern volle Akzeptanz.
Lassen.
~ Charlotte Cellier
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