Glück auf zusammen! Da einige Fragen kamen - anbei mal wieder etwas zum lesen:
Zur Großwetterlage. Aktuell befinden wir uns noch unter Einfluss von für die Jahreszeit noch recht milden Luftmassen mit örtlichen Höchstwerten von knapp 20°C. Diese Bodenwärme wird durch Höhenwärme erzeugt, welche in den kommenden Tagen etappenweise durch wellige Kaltfronten von NW her und einem daran entlang ziehenden Tiefdruckgebiet ausgeräumt wird. Dies passiert zögerlich, sodass sich nach dem Tiefdruckgebiet zunächst erst einmal Zwischenhocheinfluss ab Mitte dieser Woche bemerkbar machen wird. Dieses Zwischenhoch wird, wie letzte Woche auch schon, wieder nach Osten hin "durchgereicht". Erneuter Tiefdruck über dem Atlantik wird mit dem nach Osten hin durchgereichtem Hochdruckgebiet wieder für einen recht scharfen Druckgradienten sorgen, wodurch Böhmischer Wind gegen Wochenende wiederholt ein Thema werden dürfte.
In der nächsten Woche rechnen die Modelle recht übergreifend mit einer Retrogradisierung eines Hochdruckgebietes auf den Atlantik (Bild1), wodurch mittels antizyklonaler Eindrehung eine Nordströmung in Gang käme und das korrespondierende Tiefdruckgebiet über der Ostsee mittels zyklonaler Eindrehung die Heranführung polarer Luftmassen unterstützen würde. Die Luftmassen wären mit unter -5°C in 850hPa (1500m Höhe) kalt genug, damit etwaiger schauerartiger (Bild2) Niederschlag bis auf ca. 300m (rote Bereiche) herab - je nach Tagesgang - als Schnee/Graupel fallen würde.
Diese Tendenz des GFS-Hauptlaufes (welcher in Bild1+2 visualisiert wird) wird durch das Ensemble des GFS-Modells (Bild3) ebenfalls gestützt. Hier werden die Temperaturverläufe in 850hPa der 32 verschiedenen Member abgebildet und man erkennt, dass der allgemeine Trend von allen Lösungen nach unten geht. Demnach ist mit einer merklichen Abkühlung gegen Ende Oktober zu rechnen und die -5°C Isotherme würde in Verbindung mit Niederschlag einher gehen (eingekreister Bereich und Pfeile in Bild3).
Ganz klar - Details sind noch offen, jedoch erscheint der Wechsel auf Winterreifen (gerade am Nordrand der Mittelgebirge) spätestens am kommenden Wochenende als sehr vernünftig. Es scheint dahingehend etwas im Busch zu sein - die Spekulation überwiegt jedoch vorerst noch. //sk
Via Wxcharts.com, Wetterzentrale.de